Frage - warum nicht die eierlegende Wollmilchsau?!

[HHV]

Schönen Nachmittag zu wünschen!

Ich mache meine Astrophotos nach wie vor mit meiner unmodifizierten SLR...jüngst mein angespartes Geld nicht für den Kauf einer (one-shot color) Astro-CCD ausgegeben sondern für ein neues Objektiv. Unter anderem weil:

1) kein Laptop
2) keine zwei weiteren Kabel notwendig - USB und Stromzufuhr (Stichwort "Murphy's law")
3) Fokussieren auf Objekt in 10s via Live-View der SLR erledigt --> 100% zuverlässig
4) sooooooooooooooooooooooooooooo tolle Steuerung der Aufnahmen via MGEN-II möglich
5) Eigene Stromversorgung und Speichern der Daten im Inselbetrieb bei der SLR
6) Testaufnahmen mit hohen iso-Werten einfach umsetzbar
7) SLR einfach mittels Adapter an Komakorrektor und fest im OAZ montiert


All diese Punkte ja mit Astro-CCD nicht oder in weit aufwändigeren Form nur möglich...daher nun meine FRAGE:

WARUM gibt es die eierlegende Wollmilchsau also noch von keinem Anbieter? - Also eine Astro-CCD, MIT:
a) Akku
b) Bildschirm/Monitor zum Scharfstellen, Überprüfen des Bildausschnitts dran
c) onboard Software mit Einstellmöglichkeiten der gewünschten Anzahl der Auslösungen/Aufnahmen, Intervalle

und natürlich mit all den Vorteilen, die eine Astro-CCD bietet sowieso wie Abkühlung gegenüber der Umgebungstemperatur um -30°,
kleiner, leichter und empfindlicher Sensor speziell für die Astrophotographie?

Soooooooooooooooooviel mehr kann das ja nun auch nicht kosten...



LG und CS,

Michael S.

[dhuber1]

Hallo!

Möchte mal meine bescheidene Meinung abgeben:

1.) Akku +Kühlung schließt sich ja schon mal aus wenn du mit Akku was in der größe eine DSLR Akkus meinst. Eine AstroCCD mit Kühlung zieht anscheinend irgendwas um 1A und das meiste geht für die Kühlung drauf. Da kannst mit einem leichttransportierbaren Akku 2 Bilder machen und dann heißst es zusammen packen.

2.) Bildschirm an der CCD hätte meiner Meinung nach mal folgende Nachteile:

Zusätliche Wärme -> Mehr Kühlaufwand
Noch mehr Gewicht am OAZ (AstroCCD ist an sich schon nicht leicht)
Kühlen kann Komplizierter werden (Kondenswasser, Abtransport der Wärme)

3.) Onboardsoftware mit den ganzen gewünschten Eigenschaften + den zusätlichen nötigen Hardwaresourcen kosten nicht wenig. Vor allem mal das ganze zu entwickeln. Das wird sich bei den geringen Stückzahlen einfach nicht rentieren. Maxim DL ist ja glaube ich eine Software die gern zur Steuerung verwendet wird. Die Lizenz kostet dafür um die 200€ glaube ich. Dann müsste jeder Hersteller einer solchen CCD so eine Software entwickeln und die Kosten dafür tragen + zusätliche Hardwarekosten. Das wird schon ganz schön teuer für den Käufer. Da kann man sich um die Differenz sicher eine normale CCD + Notebook + große Akkustation kaufen.


Man bekommt da von den DSLR einfach einen falschen eindruck weil sie so billig sind. Die Stückzahlen sind hier halt ganz andere.

[dhuber1]

Noch ein kleiner Nachtrag:

Hab noch mal kurz nachgeschaut: Moravian SW G3-11000 -> 55 Watt bei voller Kühleistung. Das brauchst schon einen dicken Brummer als Akku.

[HHV]

Schönen Sonntag zu wünschen!

Nun - mit einer externen Stromzufuhr könnte ich noch leben...dass Monitor usw. soviel mehr Aufwand bedeuten würde empfiinde ich nicht so...bzw. bezgl. Gewicht, meine SLR hat fast 1000g,
eine QHY12 zB gerade mal 400g.
Also ein Speicherkartenslot und Monitor gehen sich da mit Leichtigkeit zusätzlich aus.



LG,
Michael S.

[dhuber1]

Ja stimmt die QHY sind relativ leicht. Wennst aber Display etc anbaust könnte die Sache aber gleich anders aussehen. Aber schwer zu sagen.

Ich frage mich aber auch ob die Nachfrage nach so einem Gerät recht hoch wäre. Ich Steure die DSLR lieber über den Laptop als direkt oder über Monti bzw. MGEN. Will damit sagen wenn ich die Wahl hätte zwischen AstroCCD ohne Display und für Aufpreis mit Display, SD-Card,... würde ich auf jedenfall die billigere nehmen. Mir wären solche Eigenschaften nichts wert, bin aber auch nicht mobil unterwegs.

Trotzdem interessant über so was nachzudenken.

[visir]

Mal ein paar Überlegungen als Nichtbeteiligter, aber Techniker: die Astro-Kameras habe ich als "Chips mit Anschlussstutzen und Kühlkörper" in Erinnerung. Die Elektronik mag man ja noch irgendwie rundherum anpicken können, der Akku hat dann schon ein gewisses Volumen, aber wo soll dann der Bildschirm hin? Der ist bei einer DSLR halt dort, wo bei der Astrokamera der Kühlkörper ist. Ja, kann man auch noch irgendwo dranflicken - es wird aber ein Riesentrumm.
Und von aktiver Kühlung rede ich noch gar nicht...

CS, Wolfgang

[HHV]

Mal ein paar Überlegungen als Nichtbeteiligter, aber Techniker: die Astro-Kameras habe ich als "Chips mit Anschlussstutzen und Kühlkörper" in Erinnerung. Die Elektronik mag man ja noch irgendwie rundherum anpicken können, der Akku hat dann schon ein gewisses Volumen, aber wo soll dann der Bildschirm hin? Der ist bei einer DSLR halt dort, wo bei der Astrokamera der Kühlkörper ist. Ja, kann man auch noch irgendwo dranflicken - es wird aber ein Riesentrumm.
Und von aktiver Kühlung rede ich noch gar nicht...

CS, Wolfgang

Guten Morgen!

Nun, das Gehäuse einer Astro-Kamera ist ja rel. klein --> jenes, zumindest Vollformat-SLR ja groß dagegen. Um jetzt Platz für die Kühlelemente UND den Bildschirm zu haben könnte für mich die Astrokamera ruhig größere Ausmaße annehmen - sieht dann einer SLR im Endeffekt recht ähnlich, vorne der altbekannte Zylinder und hinten das rechteckige Kastl dran mit Kühlung und Bildschirm.
Akkus muss ja nicht sein. Optisch sieht das Ganze dann eh ähnlich aus wie eine SLR mit Objektiv dran.
Gesamtgewicht 1kg, Sollte ja möglich sein.


LG,

Michael S.

[Sternfreund]

Hoi,
ganz versteh ich dich nicht.

du baust dir einen schöne Sternwarte und willst aber nicht die Vorteile genießen?

1) Laptop, Steuerung (Teleskop, Fokus, Belichtungszeit usw..) über Laptop.
2) Entspanntes sitzen am Laptop.
3) Remote Steuerung.
4) Speicherung der Daten auf Dslr UND Laptop.

Nachteil: ein paar Kabel. und?

wenn du im feldeinsatz wärst würd ich dein Ansinnen ja verstehen