Am 01. September 2008 konnte ich nach exakt 1,5 Jahren Bauzeit meinen Selbstbau-Newton fertig stellen.
Angefangen habe ich mit dem 300mm / 1503mm Spiegelschliff am 01.März 2007.
Nachdem im Herbst 2007 der Feinschliff für beendet erklärt wurde, begann ich nebenher mit dem Tubusbau.
Der Tubus besteht aus 4 Alurahmen aus Aluvierkantrohr (35x35x2mm), die über Kohlefaserröhren (25x1mm) miteinander verbunden wurden.
Die HS-Zelle, FS-Spinne, der Fangspiegel und der Okularauszug wurden aber zugekauft.
Bis auf den OAZ sind alles Orion-Teile. Der Fangspiegel hat 74mm auf der Halbachse und wurde mit einer FS-Heizung (Wiederstandsdraht 1,8W) versehen.
Die OAZ-Platte besteht aus zwei Kohlefaserplatten, die nochmals mit Epoxi verklebt wurden.
Im Dezember 2007 begann dann die Politur des Spiegels. Diese wurde Anfang Jänner abgeschlossen und mit den ersten Gehversuchen der Parabolisierung begonnen.
Diese zog sich dann bis Anfang August hin. Ohne der wertvollen Hilfe von Wolfi (aka Birki) hätte ich wohl heute noch keinen fertigen Spiegel. DANKE!!!
Ende August erhielt der etwas überkorrigierte Spiegel bei Optikavod in Tschechien eine 95% Aluschicht.
Der Newton wiegt 18,2kg und kommt auf einer Losmandy Titan zum Einsatz. Wegen des doch erheblichen Hebels werde ich mit einer Haargreavestrut den Tubus stabilisieren.
Diese Verstrebung wird vom Ende der Gegengewichtstande zu den Enden des Tubus geführt und nimmt den gesamten Hebel auf.
Ich konnte letzte Woche am 02. September 2008 das Firstlight zelebrieren.
Dabei habe ich (neben spektakulärer visueller Beobachtung) auch zwei Testaufnahmen gemacht.
Kamera war eine Canon EOS 350D, die über einen Selbstbau Off-axis-guider mit dem Paracorr verbunden wurde.
M27 wurde 1x360sec. belichtet, M13 1x180sec. bei einem effektiven Öffnungsverhältnis von f/5,7. Guiding per umgebauter Webcam / Guidemaster am OAG.
Durch den enormen Hebel und die nicht vorhandene Hargreavestrut sind die Sterne leichte Eier - das wird aber wie gesagt durch die Verstrebung noch behoben.
Der Paracorr arbeitet mit der Überkorrektur hervorragend zusammen, die Sternabbildung ist bis zum Rand hin schön.
Witzigerweise konnte ich bis jetzt keine Vignettierung feststellen. Vielleicht waren die Belichtungen nicht lang genug?
Die Subspikes entstehen durch die Klammern der HS-Fassung. Diese Subspikes werden aber auch noch verschwinden, da ich den Spiegel um 1,5cm abblenden werde.
Dann sieht man auch die Klammern nicht mehr.
Die Aufnahmen wurden nicht gecropt, nur auf 50% verkleinert.
Zum Schluss gibts dann noch ein Foto vom Newton, links auf meiner bisherigen Losmandy G11 (die seit einer Woche in Deutschland Dienst macht).
Zum Zeitpunkt des Fotos war der Spiegel aber noch nicht belegt.
Rechts sieht man den 12"er auf der Titan.
Der ganze Teleskopbau hat viel Spaß gemacht, der Spiegelschliff war zum Schluss schon etwas mühsam

Aaaaber: allein die visuellen Eindrücke, die ich bisher Sammeln konnte sind das alles Wert!
Auf die Aufnahmen damit bin ich schon sehr gespannt.
Nächste Neumondphase wirds dann ernst...



LG, Robert