Erster Versuch M42- überbelichtet?

[Niko]

Hallo Leute!

Da ich heuer im Sommer mit dem DeepSky fotografieren begonnen hab, ergeben sich nun nach eifrigem experimentieren einige Fragen. Zum Tatbestand:
Hab mich voriges Wochenende zum ersten Mal am Orionnebel versucht und bin mit meinem Ergebnis nicht ganz zufrieden.
Das bild besteht aus 8x420" lights, 5 darks und 3 bias.
Hier mal das Bild:

Mich stört das überbelichtete Zentrum des Nebels-hab nachher gesehen, dass einige Astrofotografen ein paar verschiedene Belichtungszeiten laufen lassen (Hausnummer 30",90" 120" und 300") und die dann zusammenfügen...Wie macht man das?
Und wie weiß man wie lange ich ein Objekt belichten kann und wieviel Bilder ich dann brauch damit was draus wird? -gibt´s da eine Faustregel?

[Jedi2014]

Hi Niko,

Grundsätzlich hast du ganz Recht wenn du schreibst, dass man für einige Objekte, zu denen auch M42 gehört, unterschiedliche Belichtungszeiten verwendet. Welche Objekte dazu gehören findet man als Anfänger am besten heraus, wenn man sich in Astro-Foren wie diesem zunächst anschaut wie andere "Kollegen" das Objekt abgelichtet haben. M42 hat ein sehr helles Zentrum und nach außen immer schwächer werdende Nebelausläufer. Will man die schwachen Außenbereche darstellen und belichtet dementsprechend lange, dann "brennt" das Zentrum naturgemäß aus. Bei deinem Bild würde ich jetzt z. B. vermuten dass dort noch viel mehr Informationen drinstecken, die du durch geeignete Bildbearbeitung (z. B. Strecken des Histogramms) herauskitzeln könntest. Um kurzbelichtete Bilder mit länger belichteten Bilder zu kombinieren, benötigst du ein Bildbearbeitungsprogramm. Ich verwende z. B. Photoshop. Es geht sicher auch mit Gimp oder anderen günstigen bis kostenlosen Programmen. Aber da ich die nicht nutze, kann ich dir dazt wenig sagen. Tutorials findest du beim "googeln" jede Menge.

[klausbaerbel]

Hallo Niko,

Zu den Ausführungen von Jens möchte ich noch hinzufügen, daß es nicht ausreicht nur unterschiedlich lange belichtete Bilder zu machen.

Weil durch die kurzen Belichtungen beim normalen Stacken auch die dunklen Bereiche dunkler werden.

Deswegen wird bei M42 beispielsweise mit der HDR Technik gearbeitet.

Das heißt, jede Belichungszeit wird für sich gestackt und dann die Summenbilder per HDR zusammengefügt.
Damit stellt man sicher, daß im gesamten Dynamikbereich die Belichtung "optimal" ist.

Eine Faustregel gibt es nicht wirklich.
Denn es hängt immer davon ab, mit welcher Kamera man durch welches Teleskop mit welchen Filtern (wenn verwendet) aufnimmt.
Einzige Faustregel bei DSLR ist, daß das kamerainterne Histogram bei den Aufnahmen im ersten Viertel oder noch etwas weiter rechts sein sollte.

Liebe Grüße
Heiko