Servus Valentin,
mir ist es so ähnlich ergangen wie dir. Mein erstes "professionelles" Teleskop war ein 6" F/5 Skywatcher Newton, den ich heute noch sehr gerne habe, der aber bedingt durch das Gewicht inkl. Montierung und Zubehör ohne Auto nicht wirklich transportabel ist und es mir selbst mit ein wenig zu umständlich ist. Deshalb musste etwas Neues her und die Wahl fiel auf einen 4" F/5 Skywatcher FH, den ich günstig erwerben konnte. Nur noch in seltenen Fällen (besondere Ereignisse oder wenn eine größere Öffnung zwingend notwendig war) habe ich dann den Newton eingesetzt. Das Gerät meiner Wahl war immer der kleine Refraktor. Wenn man höher vergrößert, kann man quasi Farbfernsehen - aber mich hat das nie wirklich so sehr gestört, wie die meisten anderen. Ich habe öfters mit Vergnügen Jupiter und Saturn bei 100x Vergrößerung beobachtet und auch hergezeigt. Am meisten Spaß macht er aber natürlich bei geringeren Vergrößerungen. Mit passendem Zubehör kann man sogar brauchbare Fotos machen, wie ich das bei dem letzten Merkurtransit unter Beweis gestellt habe. Hier der Link zum Forumsbeitrag:
http://www.astronomieforum.at/viewtopic ... 45&p=81301
Da bei dem Refraktor aber die Taukappe nicht einziehbar ist und dadurch das Transportieren mit dem Rucksack umständlich wird, wie du bereits festgestellt hast, und mich auch der Okularauszug genervt hat (das Bessere ist der Feind des Guten... wenn man einmal etwas Besseres ausprobiert hat, stört einem jede Kleinigkeit) musste wieder ein neues Fernrohr angeschafft werden. Da meine Investition längerfristig und auch Fotografie nicht ausgeschlossen sein sollte, ist meine Wahl auf den Lacerta 72/432 ED-APO gefallen. Der macht bei niedrigen aber auch bei Vergrößerungen bis um die 120x extrem viel Spaß. Er ist transportabel und sehr hochwertig gefertigt - sollte man wirklich einmal ausprobiert haben. Außerdem passt er perfekt auf ein hochwertiges Kamerastativ und ist auch ein großartiger Begleiter bei Naturbeobachtungen. Ich bin eigentlich nur noch mit diesem Gerät unterwegs...
Zu dem Vorschlag von Markus muss ich sagen, dass das Geschmacksache ist und natürlich auch auf den Einsatzzweck ankommt. Für mich persönlich wäre so ein Maksutov, aufgrund der bereits von ihm angesprochenen Brennweite, nicht in Betracht gekommen.
Falls du etwas (kurzbrennweitiges) zum Himmelabgrasen unterwegs suchst, könnte ja vielleicht auch ein Fernglas die richtige Wahl sein?
An deiner Stelle würde ich zumindest alle Optionen, die in Frage kommen, ausprobieren. Da du einen Freund mit dem besagten Refraktor hast, beobachte am Besten gemeinsam mit ihm und schau dir in einem Teleskopgeschäft auch die anderen Geräte vor Ort an, falls du sie nicht am Abendhimmel testen kannst. Das kann einem bei der Entscheidungshilfe enorm helfen.
Wenn es wirklich ein kurzer Refraktor werden soll, kann ich dir aus persönlicher Erfahrung sagen, dass es sinnvoller wäre, etwas länger zu sparen und einen APO zu kaufen - damit wirst du bestimmt am längsten Freude haben. Geht es nicht anders, dann würde ich, wie schon erwähnt, die andere Optionen ausprobieren und mich erst dann festlegen.
Ich hoffe ich konnte dir weiter helfen.
LG
Daniel