Am 21. so gegen 21:21 am Abend dachte ich noch 'das wird eine Sternenklare nacht... endlich mal wieder' Die Bedingungen waren optimal da Neumond und noch relativ warm (so bei 20°c). Ich dachte auch daran Manfred anzurufen aber ob das nicht zu kurzfristig gewesen wäre?
How ever, vorher mal das ganze Zeug im Auto verstaut und vorausschauend schon mal alles an Licht im Auto deaktiviert was geht. Das licht in den Türen stört nicht weiter weil das ist eh rot genau wie die gesamte Amaturenbeleuchtung. Anschließend bin ich noch meine tägliche 3,4 km-Runde gegangen, während es um mich herum langsam dunkel wurde. Zurück von meine Runde dachte ich: "sch.... Telrad im Zimmer vergessen" also zurück ins hellerleuchtete Haus, mit dem T-Shirt übern Kopf gezogen und der Hand vor den Augen um soviel Licht wie nur möglich von mir fernzuhalten. Wieder beim Auto, das ganze Zeug geschnappt, drei Meter gegangen und dann dachte ich seis drum; fahr ich das Stück bis aufs Feld. Mit dem Standlicht bin ich wortwörtlich genommen bis aufs Feld gefahren damit ich mit dem Equipment direkt aus dem Kofferraum raus arbeiten kann, weil das dämmt ja bekanntlich das Tauproblem ein und bietet eine ergonomischere Zugriffshöhe XD.
Alles aufgebaut dachte ich erstmals daran, mein vor Monaten begonnenes Ursa-Major-Projekt zuende zu bringen, allerdings gab ich dieses Vorhaben schnell wieder auf da zu ungünstige Position und noch zu hell. Dann mal ein kurzer Starr auf Jupiter, danach mit dem Astrometric vermessen. Dann kommt mein Stiefvater im Auto daher. Gedanklich beschwer ich mich noch über das Scheinwerferlicht was schätzungsweise auch noch auf Fernlicht ein war. Danach bleibt der Typ stehen und ich muss erst mal zum hellerleuchteten Auto um ihn zu erklären warum ich am Feld stehe und mir die Standpauke anzuhören. Dabei dachte ich mir noch:"was will der, der fährt da immer mitn Traktor auf und ab und der wiegt schätzungsweise mindestens drei mal so viel wie der Alfa..." Im Endeffekt war der durchs am Feld parken entstandene Komfort aber die Standpauke wert XD.
Kaum wieder einigermaßen Dunkeladaptiert musste ich mich erst mal am Himmel und vor allem auf der Planisphäre orientieren. Nach unzähligen schwenks und drehs der Karte hatte ich endlich mal eine Übereinstimmung erzielt. Also ging ich als Ausgangspunkt vom Schwan aus der ja direkt in der Milchstraße liegt und die ist ja ärgerlicher Weise auch nicht auf der Planisphäre verzeichnet aber mit dem konnte ich arbeiten. Okularmäßig verwendete ich bis auf die 2 mal Astrometric ausschließlich das 4mm UWAN und das 7,5 - 22,5mm Zoom
Also erstmals ein Objekt in der Nähe des Schwans, M57, für den ich nicht allzulange suchen musste. M57 präsentierte sich als kleiner grauer ründlicher Fleck, relativ scharf abgenschnitten und eigentlich noch ziemlich gut sichtbar (Beobachtunszeit 23:39 - 23:45)
Danach machte ich mich auf zu Herkules (Wer hat das Zeug ein Held zu werden..... Herkules!) um M92 aufzuspüren, was auch wieder nach ein paar Minuten Suchen erledigt war. M92 ließ sich indirekt betrachtet ansatzweise in Einzelsterne Auflösen. (23:53 - 00:01)
Anschließend war ich auf der Suche nach NGC6543. Um 00:23 stellte ich die Suche nach längerem vergeblichen Herumsuchens ein. Keine Ahnung ob man das Teil mit meinem Teleskop überhaupt sehen kann.
Wieder Vom Schwan ausgehend verlängerte ich die Sterne des Querbalkens nun in die andere Richtung um mich den dort gelegenen Kugelsternhaufen zu widmen, da diese Ja vorzüglich in einer Reihe liegen. Lange Rede kurzer Sinn; ob die jetzt in einer Reihe liegen oder nicht, die sind trotzdem nicht eher zu lokalisieren.
M15 fand ich relativ schnell. Gewohntes Bild eines Kugelsternhaufens. (0:28 - 0:36)
Dann nach ein paar weiteren Minuten, nach vergleichen der Abstände und Winkel der Sterne in den verschiedenen Sternbildern traf ich auf endlich auf M2 um 0:50 hörte ich aus dem Tal einen LKW wie verrückt herumhupen. (0:45-0:55)
Um 0:55 hab ich dann einen Blick aufs Thermometer geworfen: 16,5°c
Zu der Zeit wurde mir etwas kalt mit T-Shirt und kurzer hose also zog ich noch eine Weste drüber.
Nun begab ich mich auf die Suche nach M30 welcher ja in der vermeintlichen Linie liegen würde. Ich konnte in der Region allerdings keine Sterne mehr erkennen - keine Ahnung warum, vielleicht leicht Dunstig, da schon eher in Horizontnähe. Abgesehen davon überstrahlte zu der Zeit Jupiter die ganzen Sterne ringsherum.als ich M30 auch nach längerem Suchen nicht fand, beendete ich die Suche um 1:10.
Wieder in eine andere Richtung geschaut vom Schwan weg hatte ich nach einiger Zeit M52 gefunden welcher sich durchs 4mm UWAN noch gut in Einzelsterne auflösen ließ. (1:13 - 1:23)
Cassiopeia stand gerade in einer Lücke zwischen zwei Bäumen, daher war der Beobachtungszeitraum in diesem Sternbild begrenzt. Nach kurzem Suchen hatte ich NGC7789 vor der Linse (1:23 - 1:28 )
Und kurz danach M103 (1:31 - 1:37)
Da die Beobachtung durch die Baumwipfel nicht wirklich einen Sinn machte wendete ich mich weiters meinem Bezugspunkt Schwan zu und bemerkte dass ich einen Nebel vergessen hatte.
M27 zeigte sich ähnlich wie M57 (1:45 - 1:56)
Danach gings weiter zu M11 den ich noch relativ leicht gefunden hatte. (2:03 - 2:11)
Kurz darauf dachte ich, dass M16, M17, M20 und M24 ja so schön nah beieinander liegen, dass man quasi alle auf einen Streich beobachten könnte. Dazu hätte ich sie allerdings erst finden müssen, denn Sie liegen auch so schön beieinander dass, wenn man einen nicht findet, den Rest auch nicht findet XD. Als ich so mit dem Teleskop durch den Nachthimmel irrte, zog eine zeimlich helle Sternschnuppe einen langen Schweif durchs Bild, welcher erst nach ein paar Sekunden nach und nach verblasste (2:22) einige Minuten später hörte ich aus der näheren Umgebung irgend so ein Viech grunzen - klang wie ein Wildschwein. Nachdem ich mit der Taschenlampe mal übers Feld geleuchtet hatte verstummte es wieder (2:33)
Auf meiner Suche nach den vier vermeintlichen Messierobjekten traf ich irgend was anderes. Sah aus wie ein weiterer Kugelsternhaufen. Zu der Zeit hatte ich meine Orientierung gänzlich verloren (2:39)
Schön langsam gingen mir die Ideen aus somit hielt ich noch mal kurz auf M31 (2:51 - 2:57) danach versuchte ich noch M33 zu lokalisieren was mir nicht mehr gelang.
Um 3:05 hab ich dann noch mal Jupiter vermessen. Danach stellte ich die Beobachtrungsnacht ein. Kaum alles abgebaut setzte die erste Morgendämmerung ein und so zog ich von Dannen. Ich notierte noch eine Temperatur von 15°c
Ende der Aufzeichnung
lg. Christoph
