Meine letzte Beobachtungsnacht war am 9.Oktober und so scharrte ich dementsprechend in den Startlöchern, als sich am Samstag, den 4. Dezember, die Möglichkeit zu einer „Spechtelsession“ ergab.
Mein Beobachtungsplatz am Brentenriegel war ca. 70 cm verweht (Erkundungsfahrt während des Tages) und nach dem Schneechaos misstraute ich auch der Hohen Wand.
So musste wieder einmal mein Garten für eine Beobachtung herhalten, denn bei mangelnder Gesundheit war es nicht schlecht sich öfters aufzuwärmen.
Beobachtungsbeginn: 21.45 (die Bewölkung aus Richtung Ungarn war um diese Zeit abgezogen).
Zuerst zu „Ha und Chi“ im Perseus, der immer wieder ein Erlebnis ist, obwohl der Gesamteindruck im 12“-er etwas leidet, aber man kann schließlich nicht alles haben.
Weiter zu den Sternhaufen in Cassiopeia, NGC 654, NGC 663 zeigte auch seine schwachen Sterne, von denen sich schätzungsweise 80 im Okular zeigten. M 103 zeigte in einer deutlichen Dreiecksform einige Sterne in rötlicher und grünlicher Färbung. NGC 457, der „Eulenhaufen“ zeigte ebenfalls den hellsten Stern in orangefärbung. NGC 281 auch mit Schmalbandfilter eher schwierig. Der Schnee auf den Bäumen im Garten, von der Straßenlaterne beleuchtet, war nicht zu unterschätzen, da er doch dem Kontrast schadete. NGC 129, eher unscheinbar mit drei hellen Sternen. NGC 7789, sehr sternreich, einfach schön. M52, ebenfalls sehr sternreich, die beide hellsten Sterne mit einer leichten Gelbfärbung. NGC 7635, „Bubble Nebel“ westlich von M52 wieder eher schwierig.
Abschließend im Cepheus NGC 7510 mit einer langgezogenen Dreiecksform und NGC 7380 beobachtet. Bei Letzteren war der, im Starguide verzeichnete Nebel trotz, Augenverbiegen und Filter nicht sichtbar.
Die nächste Beobachtung führte mich in den Cetus, zu M77 und NGC 1055. Beide Galaxien eher schemenhaft und 1055 ganz schwierig.
In Auriga wurden die offenen Sternhaufen NGC 2281 und M36, 37, 38 besucht. Mein persönlicher Favorit ist M37. NGC 405 (GN) nicht möglich, NGC 410 (GN) ganz schwach und in Richtung Norden einer 4-er Kette von Sternen folgend (Indirekt, Einbildung?). NGC 1931 (GN) mit Sternpaar kommt überraschend gut sichtbar ins Okular.
Endlich traute sich M42 hinter Nachbars Silbertanne hervor. M 42 muss nicht beschrieben werden, aber riesige Ausläufer und Strukturen, die der 12"-er zeigte. Die Objekte nördlich M42 und M43, NGC 1977, 1973 und 1975 waren ebenfalls super sichtbar. Westlich davon NGC 1788, länglich mit hellerer Nordwestseite. M78 und sein nördlicher Begleiter NGC 2071. Bei M78 war sogar der 3. schwache Stern südlich des hellen Sternenpaares sichtbar!
Dann zog es mich zu M1, der ebenfalls für den Garten super sichtbar war. Bei längerer Beobachtung waren sogar einige Ausläufer indirekt sichtbar. Die unauffälligen offenen Sternhaufen NGC 1746, 1647 und 1807 im Taurus nur kurz beobachtet.
Die Uhr zeigte bereits 04.30, mir war kalt und so suchte ich noch kurz M35 mit NGC 2158, NGC 2129 und NGC 2175, „Eskimonebel“ und NGC 2420 im Gemini auf.
Endlich wieder eine schöne Beobachtungsnacht!!

Danke für´s Lesen!
Clear sky
Andreas
PS: Hoffentlich kommen noch einige klare Nächte, denn ich habe bis Mitte Jänner 2011 frei
