Beobachtungsbericht vom 7. Mai 2011
- Alrukaba
- Austronom
- Beiträge: 2811
- Registriert: 03.01.2008, 22:53
- Wohnort: Brand/Finsternau
- Kontaktdaten:
Beobachtungsbericht vom 7. Mai 2011
Ist euch das schon mal passiert, wenn ihr euch ein Objekt aussucht, daß ihr noch nie beobachtet habt. Ihr schaut erst mal auf einer Karte nach, wo das Objekt der Begierde sich befindet, lokalisiert erst mal mit dem Feldstecher, wo es zu finden sein soll, visiert mit dem Sucher hart auf den gleichen Bereich, betrachtet das ganze durch ein Okular mit großem Gesichtsfeld und da, ja – ja; also mir ist das noch nie passiert. Okay bis heute, aber dazu später.
Wir hatten wieder mal Gäste auf der Alm, Andreas und Ulli hatten sich mit ihrer Schwester, Eltern und Anhang angemeldet. Ach ja, auch Wolfgang klinkte sich dazu ein. Jener Wolfgang, ein begeisterter Hobbyastronom, der voriges Jahr von Andreas bei uns eine Beobachtung zum Geburtstag geschenkt bekam.
Diesmal Mitstreiter zu finden war gar nicht so einfach, aber zum Glück fanden sich doch wieder ein paar treue Kollegen, die mich unterstützten. Auch das Wetter drohte uns eine gute Woche zuvor noch einen Strich durch die Rechnung zu machen. In dem Fall hätten wir nur einen Vortrag und eine Sternwarteführung anbieten können. Aber das Wetter meinte es gut mit uns, es war strahlend blauer Himmel und zumindest Tagsüber angenehm warm.
Kurz vor 18 Uhr war ich auf der Alm, startete aber gleich durch bis zum Almhaus, um unsere Gäste zu begrüßen. Im Almhaus war ganz schön Betrieb - eine Geburtstagsfeier, Andreas und seine Begleiter fand ich draußen im Gastgarten. Nach kurzen Shake Hands und Small-Talk fuhr ich rüber zur Station um alles für eine Sonnenbeobachtung fertig zu machen.
Ich hatte noch nicht alles aufgebaut, als Maria, unser guter Geist des Vereins eintrudelte. Sie hatte sich angemeldet, da sie für ihre Klasse eine Wanderroute gehen wollte. Ihre Schwester hatte aber keine Zeit, alleine wollte sie nicht gehen und so kam sie eben so auf die Alm, um ein bisschen mitzubeobachten.
Ich betrachtete unseren Lichtspender erst mit der Baader Folie. Es zeigten sich ein einzelner Fleck, eine kleine und eine etwas größere Gruppe im oberen rechten Viertel der Oberfläche.
Maria machte eine Stippvisite bei unseren Pflanzen und beobachtet mit dem Feldstecher ein paar Vögel, die rund um unserer Station herumschwirrten. Natürlich warf sie auch den einen oder anderen Blick durchs Teleskop.
Nun sollte der Coronado mal in Einsatz kommen, den mir Willy mitgegeben hat. Eigentlich ist es nur dieser Tatsache zu verdanken, daß ich mir etwas bastelte, um den Filter an meiner Sonnenblende befestigen zu können. Ich wickelte ein paar Runden Isolierband um die kleine Öffnung und stülpte den Rest in die Öffnung. Nun brauchte ich nur noch den Filter in Drehrichtung in die Öffnung schrauben und durch das Gewinde hielt es bombenfest und ich konnte erfolgreich die Granulierung, Flares und zwei kleine Protuberanzen auf und um die Sonne beobachten.
9Andreas und Anhang ließen sich zwar nicht blicken, dafür schaute Wolfgang vorbei, der erst an diesem Tag zur Gesellschaft stieß. Er warf einen Blick auf die Sonne, legte sein Teleskop in die Hütte und fuhr rüber um sich zu stärken. Etwas später ging sie unter, ich warf noch einen ersten Blick auf den Mond und dann gingen Maria und ich hinüber zum Almhaus um uns auch noch einen Imbiss zu genehmigen. Pute Natur und Erdbeerschnitte waren echt köstlich.
Gegen 9 waren wir dann alle auf der Astrostation, Maria, unsre Gäste und Roman war auch hier. Auch ein paar Gäste der Geburtstagsfeier waren herübergekommen. Recht dunkel war´s noch nicht, also mußte erst mal der Mond herhalten.
Am vier Tage alten Mond verlief der Terminator um den 40sten östlichen Längengrad und das Meer der Krise klebte wieder regelrecht am östlichen Rand. Wie oft hab ich das in den letzten Beobachtungen vom Mond schon bemerkt?
Saturn war auch noch gut genug, um ihn unseren Gästen zu zeigen. Titan war gut erkennbar, er stand links, Rhea stand, wesentlich schwächer, rechts. Ihn suchte ich mir, wie ein paar andere Objekte, nachdem der Mond verschwunden war, noch einmal. Irgendwie fand ich auch die Krippe am vom Mond Lichtüberfluteten Himmel, ohne lang suchen zu müßen. Alle waren sehr beeindruckt, so viele Sterne auf so engem Raum zu sehen. Da wurde nach Polaris gefragt, na der war kein Problem.
Mizar – Alkor war dann das erste Objekt, daß wir durch gleich zwei Teleskope zeigten. Anhand der beiden erklärte ich wieder mal den Unterschied zwischen einem optischen und einem physischen Doppelstern.
M 13, M 51 und das Leo Trio zeigten sich auch nicht gerade von ihrer besten Seite. Da fiel mir R Leo ein, ein Veränderlicher, der gerade im Maximum ist. Schön leuchtete er, wenn auch blass rot ins Okular.
Die Gäste der Feier waren bald wieder weg und so konnten wir uns ganz Andreas und seinen Leuten widmen. Roman hatte schließlich das erste Mal den Ringnebel im Visier, nicht schlecht und ich holte Epsilon Lyra rein. Aber leider waren sie wegen ihrer nahen Horizontstellung selbst für mich schwer zu trennen.
Hans war ganz in seinem Element, wenn er auch nebenbei alles für´s fotografieren Vorberteitete. Auch Roman zeigte mehrere Frühlingsobjekte und Wolfgang gab auch sein bestes. Ullis Schwager und dessen Kinder entpuppten sich ebenso als wahre Experten des gestirnten Himmels. Ihnen zeigte ich mit dem Pointer die gezeigten Objekte, sowie Sternbilder, nach denen sie fragten.
Wolfgang und ich machten schließlich einen kleinen Wettstreit. Beim Pärchen M 81 & 82 hatte ich noch die Nase vorn, beim Sombrero Nebel riefen wir gleichzeitig: „I hob eam!!“
In der Zwischenzeit hatten uns fast alle Gäste verlassen, lediglich Andreas hielt noch die Stellung. Ich machte einen Streifzug mit dem Feldstecher. Neben einigen Objekten, die ich schon durchs Fernrohr beobachtet hatte, nahm ich auch den Coma-Haufen auf´s Korn.
Roman zeigte uns schließlich M 64, die Blackeye Galaxie im Haar der Berenice und Wolfgang den Kugelhaufen M 3 in den Jagdhunden.
Nachdem der Mond endlich weg war, hielt ich erst mal Ausschau nach dem Leo-Quartett, das ich vorher vergeblich in der Lichtglocke gesucht hatte. M 13, die Whirlpool Galaxie, das Leo Trio und Saturn suchte ich mir ebenso nochmal. Bei dem war jetzt auch die Cassini-Teilung, Wolkenbänder und Rhea besser zu erkennen als vorher.
Andreas und Maria verliesen uns gegen Mitternacht, Hans hatte sich auf´s Ohr gelegt, da seine Kamera die Arbeit auch ohne ihn machte und ich holte meine Wunschliste hervor, um mir mal etwas neues zu suchen. Das Seeing dafür war nicht so schlecht, sagen wir -1-2, die Grenzgröße lag bei 5,6 mag und wir hatten bei fast Windstille +7°.
Als erstes schwenkte ich auf den Barad-dûr, von wo der Palantir Saurons von Mordor aus über Mittelerde blickte. Okay, der Barad-dûr ist in dem Fall das Sternbild der Jagdhunde und der Palantir die Galaxie NGC 4151. Die strahlte zwar nicht so kräftig in mein Okular, wie es in Herr der Ringe beschrieben wird, aber vielleicht hätte ich mir erst den einen Ring überstreifen sollen. Eigentlich hatte ich das Auge Saurons relativ rasch gefunden. Durch das helle Zentrum und helleren Bereichen an den engen „Kurven des Ovals“, sah die ansonst schwach wirkende Galaxie aus, als würde man sie von der Kante betrachten. Lediglich eine leichte Keilform verriet, daß sie eher von oben zu sehen sein muß.
Als nächstes beschloß ich, mein Vorhaben, welches ich schon vor gut einem Monat hatte, in die Tat umzusetzten. Ich wollte mit ein paar Objekte im Valacirca suchen, der Sichel der Valar. Uuups, ich bin noch immer bei Tolkin, entschuldigt. Natürlich ist damit der Große Bär gemeint. Und da passierte mir das, was ich schon eingangs erwähnt hatte. Ich wählte als nächsten Kandidaten die Galaxie
NGC 2841, naja ist ja nicht so schwer zu finden. Aber daß ich sie durch bloßes anvisieren mit dem Sucher, durch den ich sie ja gar nicht sehen konnte, gleich im Okular hatte, damit hatte ich nicht gerechnet. Ich schwenkte noch mal hoch zum Stern Theta und fuhr nochmal eine gedachte Linie in Richtung Jota. Wie es der Teufel will, mußte ich nun doch erst mal herum suchen, um sie wieder im Okular zu haben. Egal, nach kurzer Zeit fiel mir wieder ihr schwaches Licht ins Teleskop . Die war schon wesentlich heller als Saurons Eye.
STF 1321, ein Doppelstern in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft war der nächste Kandidat auf meiner Liste, zwei gleichhelle weiße Sterne, welche sich in einer Distanz von 17´´ einander umkreisen. Sie erinnerten mich ein wenig an 61 Cygni, wo ja zwei orange Sterne ein Pärchen bilden.
Das letzte neue Objekt sollte NGC 2681, ebenso im Großen Bären sein. Diese konnte ich wieder nur sehr schwach erkennen, da man auf diese Galaxie von oben drauf schaut.
Eigentlich wollte ich mir auch noch die Galaxie NGC 2683 im Luchs suchen, da gab ich die Suche aber auf, die stand nämlich in der Zeit nach Mitternacht schon ziemlich im Mist. Also holte ich mir noch ein paar alte Bekannte und den Ringträger vom Himmel und packte zusammen.
Als Fazit kann man sagen, es war ein erfolgreicher Abend. Wir haben unseren Gästen mit unseren kleinen Geräten trotz Mond mehr zeigen können als ich geglaubt habe. Ich kann wieder ein paar Objekte meiner Wunschliste abhaken und Andreas versprach zufrieden bei wärmeren Temperaturen und weniger Mond wieder zu kommen.
Wolfgang hatte einen 3´´ SkyWatcher ED-APO mit 600mm Brennweite
Roman beobachtete mit seinem 12´´ Dobson mit 1500mm Brennweite
Hans fotografierte mit einem 12 1/2´´ Newton mit 142mm Brennweite
und ich mit meinen Fh 102 mit 1000mm Brennweite
Alle, die auch das Bild der Sonne sehen wollen, klicken hier http://www.astrostation.at/ikreator/ast ... 21-de.html
Irgendwas funktioniert leider nicht, um es hier reinzustellen. Offensichtlich hab ich da wieder irgendwas nicht kappiert.
Wir hatten wieder mal Gäste auf der Alm, Andreas und Ulli hatten sich mit ihrer Schwester, Eltern und Anhang angemeldet. Ach ja, auch Wolfgang klinkte sich dazu ein. Jener Wolfgang, ein begeisterter Hobbyastronom, der voriges Jahr von Andreas bei uns eine Beobachtung zum Geburtstag geschenkt bekam.
Diesmal Mitstreiter zu finden war gar nicht so einfach, aber zum Glück fanden sich doch wieder ein paar treue Kollegen, die mich unterstützten. Auch das Wetter drohte uns eine gute Woche zuvor noch einen Strich durch die Rechnung zu machen. In dem Fall hätten wir nur einen Vortrag und eine Sternwarteführung anbieten können. Aber das Wetter meinte es gut mit uns, es war strahlend blauer Himmel und zumindest Tagsüber angenehm warm.
Kurz vor 18 Uhr war ich auf der Alm, startete aber gleich durch bis zum Almhaus, um unsere Gäste zu begrüßen. Im Almhaus war ganz schön Betrieb - eine Geburtstagsfeier, Andreas und seine Begleiter fand ich draußen im Gastgarten. Nach kurzen Shake Hands und Small-Talk fuhr ich rüber zur Station um alles für eine Sonnenbeobachtung fertig zu machen.
Ich hatte noch nicht alles aufgebaut, als Maria, unser guter Geist des Vereins eintrudelte. Sie hatte sich angemeldet, da sie für ihre Klasse eine Wanderroute gehen wollte. Ihre Schwester hatte aber keine Zeit, alleine wollte sie nicht gehen und so kam sie eben so auf die Alm, um ein bisschen mitzubeobachten.
Ich betrachtete unseren Lichtspender erst mit der Baader Folie. Es zeigten sich ein einzelner Fleck, eine kleine und eine etwas größere Gruppe im oberen rechten Viertel der Oberfläche.
Maria machte eine Stippvisite bei unseren Pflanzen und beobachtet mit dem Feldstecher ein paar Vögel, die rund um unserer Station herumschwirrten. Natürlich warf sie auch den einen oder anderen Blick durchs Teleskop.
Nun sollte der Coronado mal in Einsatz kommen, den mir Willy mitgegeben hat. Eigentlich ist es nur dieser Tatsache zu verdanken, daß ich mir etwas bastelte, um den Filter an meiner Sonnenblende befestigen zu können. Ich wickelte ein paar Runden Isolierband um die kleine Öffnung und stülpte den Rest in die Öffnung. Nun brauchte ich nur noch den Filter in Drehrichtung in die Öffnung schrauben und durch das Gewinde hielt es bombenfest und ich konnte erfolgreich die Granulierung, Flares und zwei kleine Protuberanzen auf und um die Sonne beobachten.
9Andreas und Anhang ließen sich zwar nicht blicken, dafür schaute Wolfgang vorbei, der erst an diesem Tag zur Gesellschaft stieß. Er warf einen Blick auf die Sonne, legte sein Teleskop in die Hütte und fuhr rüber um sich zu stärken. Etwas später ging sie unter, ich warf noch einen ersten Blick auf den Mond und dann gingen Maria und ich hinüber zum Almhaus um uns auch noch einen Imbiss zu genehmigen. Pute Natur und Erdbeerschnitte waren echt köstlich.
Gegen 9 waren wir dann alle auf der Astrostation, Maria, unsre Gäste und Roman war auch hier. Auch ein paar Gäste der Geburtstagsfeier waren herübergekommen. Recht dunkel war´s noch nicht, also mußte erst mal der Mond herhalten.
Am vier Tage alten Mond verlief der Terminator um den 40sten östlichen Längengrad und das Meer der Krise klebte wieder regelrecht am östlichen Rand. Wie oft hab ich das in den letzten Beobachtungen vom Mond schon bemerkt?
Saturn war auch noch gut genug, um ihn unseren Gästen zu zeigen. Titan war gut erkennbar, er stand links, Rhea stand, wesentlich schwächer, rechts. Ihn suchte ich mir, wie ein paar andere Objekte, nachdem der Mond verschwunden war, noch einmal. Irgendwie fand ich auch die Krippe am vom Mond Lichtüberfluteten Himmel, ohne lang suchen zu müßen. Alle waren sehr beeindruckt, so viele Sterne auf so engem Raum zu sehen. Da wurde nach Polaris gefragt, na der war kein Problem.
Mizar – Alkor war dann das erste Objekt, daß wir durch gleich zwei Teleskope zeigten. Anhand der beiden erklärte ich wieder mal den Unterschied zwischen einem optischen und einem physischen Doppelstern.
M 13, M 51 und das Leo Trio zeigten sich auch nicht gerade von ihrer besten Seite. Da fiel mir R Leo ein, ein Veränderlicher, der gerade im Maximum ist. Schön leuchtete er, wenn auch blass rot ins Okular.
Die Gäste der Feier waren bald wieder weg und so konnten wir uns ganz Andreas und seinen Leuten widmen. Roman hatte schließlich das erste Mal den Ringnebel im Visier, nicht schlecht und ich holte Epsilon Lyra rein. Aber leider waren sie wegen ihrer nahen Horizontstellung selbst für mich schwer zu trennen.
Hans war ganz in seinem Element, wenn er auch nebenbei alles für´s fotografieren Vorberteitete. Auch Roman zeigte mehrere Frühlingsobjekte und Wolfgang gab auch sein bestes. Ullis Schwager und dessen Kinder entpuppten sich ebenso als wahre Experten des gestirnten Himmels. Ihnen zeigte ich mit dem Pointer die gezeigten Objekte, sowie Sternbilder, nach denen sie fragten.
Wolfgang und ich machten schließlich einen kleinen Wettstreit. Beim Pärchen M 81 & 82 hatte ich noch die Nase vorn, beim Sombrero Nebel riefen wir gleichzeitig: „I hob eam!!“
In der Zwischenzeit hatten uns fast alle Gäste verlassen, lediglich Andreas hielt noch die Stellung. Ich machte einen Streifzug mit dem Feldstecher. Neben einigen Objekten, die ich schon durchs Fernrohr beobachtet hatte, nahm ich auch den Coma-Haufen auf´s Korn.
Roman zeigte uns schließlich M 64, die Blackeye Galaxie im Haar der Berenice und Wolfgang den Kugelhaufen M 3 in den Jagdhunden.
Nachdem der Mond endlich weg war, hielt ich erst mal Ausschau nach dem Leo-Quartett, das ich vorher vergeblich in der Lichtglocke gesucht hatte. M 13, die Whirlpool Galaxie, das Leo Trio und Saturn suchte ich mir ebenso nochmal. Bei dem war jetzt auch die Cassini-Teilung, Wolkenbänder und Rhea besser zu erkennen als vorher.
Andreas und Maria verliesen uns gegen Mitternacht, Hans hatte sich auf´s Ohr gelegt, da seine Kamera die Arbeit auch ohne ihn machte und ich holte meine Wunschliste hervor, um mir mal etwas neues zu suchen. Das Seeing dafür war nicht so schlecht, sagen wir -1-2, die Grenzgröße lag bei 5,6 mag und wir hatten bei fast Windstille +7°.
Als erstes schwenkte ich auf den Barad-dûr, von wo der Palantir Saurons von Mordor aus über Mittelerde blickte. Okay, der Barad-dûr ist in dem Fall das Sternbild der Jagdhunde und der Palantir die Galaxie NGC 4151. Die strahlte zwar nicht so kräftig in mein Okular, wie es in Herr der Ringe beschrieben wird, aber vielleicht hätte ich mir erst den einen Ring überstreifen sollen. Eigentlich hatte ich das Auge Saurons relativ rasch gefunden. Durch das helle Zentrum und helleren Bereichen an den engen „Kurven des Ovals“, sah die ansonst schwach wirkende Galaxie aus, als würde man sie von der Kante betrachten. Lediglich eine leichte Keilform verriet, daß sie eher von oben zu sehen sein muß.
Als nächstes beschloß ich, mein Vorhaben, welches ich schon vor gut einem Monat hatte, in die Tat umzusetzten. Ich wollte mit ein paar Objekte im Valacirca suchen, der Sichel der Valar. Uuups, ich bin noch immer bei Tolkin, entschuldigt. Natürlich ist damit der Große Bär gemeint. Und da passierte mir das, was ich schon eingangs erwähnt hatte. Ich wählte als nächsten Kandidaten die Galaxie
NGC 2841, naja ist ja nicht so schwer zu finden. Aber daß ich sie durch bloßes anvisieren mit dem Sucher, durch den ich sie ja gar nicht sehen konnte, gleich im Okular hatte, damit hatte ich nicht gerechnet. Ich schwenkte noch mal hoch zum Stern Theta und fuhr nochmal eine gedachte Linie in Richtung Jota. Wie es der Teufel will, mußte ich nun doch erst mal herum suchen, um sie wieder im Okular zu haben. Egal, nach kurzer Zeit fiel mir wieder ihr schwaches Licht ins Teleskop . Die war schon wesentlich heller als Saurons Eye.
STF 1321, ein Doppelstern in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft war der nächste Kandidat auf meiner Liste, zwei gleichhelle weiße Sterne, welche sich in einer Distanz von 17´´ einander umkreisen. Sie erinnerten mich ein wenig an 61 Cygni, wo ja zwei orange Sterne ein Pärchen bilden.
Das letzte neue Objekt sollte NGC 2681, ebenso im Großen Bären sein. Diese konnte ich wieder nur sehr schwach erkennen, da man auf diese Galaxie von oben drauf schaut.
Eigentlich wollte ich mir auch noch die Galaxie NGC 2683 im Luchs suchen, da gab ich die Suche aber auf, die stand nämlich in der Zeit nach Mitternacht schon ziemlich im Mist. Also holte ich mir noch ein paar alte Bekannte und den Ringträger vom Himmel und packte zusammen.
Als Fazit kann man sagen, es war ein erfolgreicher Abend. Wir haben unseren Gästen mit unseren kleinen Geräten trotz Mond mehr zeigen können als ich geglaubt habe. Ich kann wieder ein paar Objekte meiner Wunschliste abhaken und Andreas versprach zufrieden bei wärmeren Temperaturen und weniger Mond wieder zu kommen.
Wolfgang hatte einen 3´´ SkyWatcher ED-APO mit 600mm Brennweite
Roman beobachtete mit seinem 12´´ Dobson mit 1500mm Brennweite
Hans fotografierte mit einem 12 1/2´´ Newton mit 142mm Brennweite
und ich mit meinen Fh 102 mit 1000mm Brennweite
Alle, die auch das Bild der Sonne sehen wollen, klicken hier http://www.astrostation.at/ikreator/ast ... 21-de.html
Irgendwas funktioniert leider nicht, um es hier reinzustellen. Offensichtlich hab ich da wieder irgendwas nicht kappiert.
-
- Austronom
- Beiträge: 275
- Registriert: 10.02.2008, 13:46
- Wohnort: Pernitz/NÖ
- Christoph K.
- Austronom
- Beiträge: 1194
- Registriert: 11.01.2009, 07:53
- Wohnort: Nord-Steiermark
Hoi Alex
Super Bericht wiedermal. Ein PST wär ja mal ne Ansage, ich hab damals überlegt ob ich mir sowas nicht zulege schon allein deswegen, weil untertagsbeobachtung nicht in die Frühschicht eingreift. Nur bekomm ich dabei so schnell Sonnenbrand daher gibts bei mir sowas nicht ohne Handtuch übern Kopf. Andernfalls könnt ich mir dies Plasma-Fusions-Gedöns auch den ganzen Tag reinziehen XD.
Lg. Christoph
Super Bericht wiedermal. Ein PST wär ja mal ne Ansage, ich hab damals überlegt ob ich mir sowas nicht zulege schon allein deswegen, weil untertagsbeobachtung nicht in die Frühschicht eingreift. Nur bekomm ich dabei so schnell Sonnenbrand daher gibts bei mir sowas nicht ohne Handtuch übern Kopf. Andernfalls könnt ich mir dies Plasma-Fusions-Gedöns auch den ganzen Tag reinziehen XD.
Lg. Christoph
Wish you a starry night!
- Christoph K.
- Austronom
- Beiträge: 1194
- Registriert: 11.01.2009, 07:53
- Wohnort: Nord-Steiermark
- Christoph K.
- Austronom
- Beiträge: 1194
- Registriert: 11.01.2009, 07:53
- Wohnort: Nord-Steiermark