
Außentemperatur knapp über null Grad und ein Wolkenloser Himmel.
Polaris im Garten meines Elternhauses in Kärnten zu finden, war für mich kein Auftrag mehr, die für mich ungewohnte EQ3 danach zu justieren jedoch Neuland. Nach wenigen Minuten hatte ich die Montierung schließlich ausgerichtet.
First Light:
Als erstes richtete ich meinen Newton auf den Großen Nebel in Orion. Den finde ich mittlerweile schon auf Anhieb. Der Nebel ist wunderschön zu betrachten. In meinem Teleskop erscheint er als deutlicher milchig-weißer Schleier, der seine Sterne wie auf einem Kopfkissen bettet.
Überrascht war ich, als ich bemerkte, dass die Plejaden durch das Sucherfernrohr betrachtet ein bereits ganz anderes Bild ergeben als die markante „kleine Wagen-Fake“ Struktur, die mit dem blosem Auge wahrnehmbar ist, geschweige denn man betrachtet das himmlische Gebilde durch das Okular.
Als Ziel hatte ich mir für diesen Abend die 3 Deep-Sky Objekte M36, M37 und M38 im Sternbild Fuhrmann (Stier) gesteckt, und dieses auch erreicht. Der Umgang mit der Montierung muss ja schließlich geübt werden.
Ausgehend von Alnath und gerüstet mit dem Planetariumsprogramm „Stellarium“ auf meinem Laptop konnte ich die R.A Skala auf der Montierung justieren.
Ich war wirklich überrascht wie komfortabel das Auffinden der Objekte der Äqautorialen Montierung ist. Daten vom Programm abgelesen, Deklination und R.A. Achse einstellen und schon konnte ich mit einem Blick durch das Sucherfernrohr die gewünschten Objekte bereits erahnen. Schnelles Nachjustieren – Blick ins Okular -> WOW!!!
Mit dem bloßen Auge am Himmel nichts sichtbar, öffnet einem ein Teleskop die Tür zu einem anderen Himmel.
Hunderte Sterne auf einem Haufen vor einem pechschwarzen Hintergrund sind ein unglaublicher, wunderschöner Anblick.
Um halb 2 Uhr morgens holte ich mir Saturn in die Röhre. Ein 2mm kleiner Punkt, der Ring gut erkennbar, begleitet von einem seiner Monde (ich bin mir ziemlich sicher, dass es Rhea war).
Um halb 6 Uhr (nach ein paar Stunden erholsamen Schlaf) morgens wollte ich mir noch mal einen Blick auf den Mond gönnen. und durfte knapp vor 6 noch einen Blick auf die vorbeihuschende ISS durch das Sucherfernrohr ergattern. Beim wechseln des Okulars war jedoch so aufgeregt, dass ich die Raumstation durch das Teleskop nicht mehr sah.
Der Blick durch das Sucherfernrohr war jedoch schon erstaunlich: Ein längliches Gebilde.
Für mich war das eine schöne Sternennacht und ich hoffe, dass in den nächsten Tag wiedermal das Wetter so brav mitspielt.
In diesem Sinne Clear Sky
Georg