als ich gegen 20:30 Uhr mein Haus verließ, war ich mir nicht sicher, ob ich mir mitten in der Arbeitswoche die Nacht um die Ohren schlagen sollte.
Gründe: 1.) Jetzt schon müde, 2.) Noch immer hartnäckige Bewölkung und 3.) Wind, der meinen 12-er immer gehörig ins Schwanken bringt.
Trotzdem setzte ich meinen Weg zu meinem Hausberg, dem Brentenriegel (Sieggraben, mittleres Burgenland) fort. Oben angekommen wäre statt dem Teleskop ein Rasenmäher besser gewesen (ca. 50 cm). Das hohe Gras ist deshalb gefährlich, weil es Senken und Gruben verdeckt, die sich seit dem Umbau der Sendeanlage in der Wiese befinden und man muss es mit dem Auto dem entsprechend vorsichtig angehen.
Beobachtungsbeginn: 22:00 Uhr, die Montierung über Arktur und Wega eingelernt und zur Kontrolle M53 im „Haar“ angefahren.
Der Mond war noch sehr störend, daher beschloss ich mir Saturn ins Okular zu holen.
Vor der Planung meiner Beobachtung schaute ich wie gewöhnlich zu Skippy Sky und die Jungs hatten wie fast immer recht



Der Mond verabschiedete sich und ich versuchte in Horizontnähe M83 in Hya zu erblicken. M83 wird für unsere Breiten als sehr schwierig beschrieben. Dieses Unternehmen ging daher kräftig in die Hose, M83 nicht einmal mit Wunschdenken sichtbar.
Ich beschloss daher mich vorerst im Zenit in den Jagdhunden herum zu treiben.
Beginnend mit M51 arbeitete ich mich über M63 (Sunflower Gx), M94, NGC 4449 (The Rectangle), 4490/4485 (Cocoon Gx), 4627/4631 (Whale Gx) und 4656-7 (Fish Hook Gx) in Richtung Süden vor.
Durch die Bedingungen ermutigt begann ich ungeplant die Virgotour, beginnend mit M98 und „stolperte“ ohne GOTO durch die Virgo Galaxien. Mein 12-er zeigte Objekte die nicht in den Detailkarten des Deep Sky Reiseführers verzeichnet sind und nur über den Star Guide von Teleskop Austria identifiziert werden konnten. So eine Masse an Objekten konnte ich in der Virgotour noch nie sichten und jede zu beschreiben würde hier den Rahmen sprengen.
Den Abschluss bildete mein Favorit bei guten Bedingungen M101 in UMa und er enttäuschte mich wieder nicht.
Beobachtungsende: 03:00 Uhr
Fazit: Durch die nicht alltägliche Bedingungen eine super Beobachtungsnacht. Einziger Fehler, der Wecker läutete am nächsten Tag um 06:30
Danke für´s Lesen!
LG und CS Andreas