Hallo Arno!
Welche ISO und wie lange Einzelbelichtungen - das ist ein Thema für die DSLR-Experten. Und die Diskussion wird bei jeder neuen EOS_Serie neu aufflammen, weil sich das Rauschverhalten stets verbessert. Man vergleiche die 1000d mit aktuellen Modellen oder gar der 6D.
Der Tenor lautet, dass das Bild hintergrundlimitiert sein soll und optimalerweise die ISO niedrig ist. Bei dunklen Standorten ergeben die beiden Erfordernisse recht lange Einzelbelichtungszeiten - siehe Thomas Henne. Wenn ich bei niedriger ISO nicht hintergrundlimitiert werde (in einer praktikablen Einzelbelichtungszeit von sagen wir mal 30min), weil ich zufällig in Chile bin, dann muss man wohl die ISO erhöhen.
Da du unter einem aufgehellten Himmel belichtest, wird deine Einzelbelichtungzeit entsprechend sinken. Das Ende des ersten Histogramm-Drittels wäre ein guter Ansatz für die Hintergrundhelligkeit. Da das eine ziemlich relative Angabe ist, wären natürlich Zahlenwerte von Vorteil.
Nun weiß ich nicht auswendig, ob z.B die Canon-Programme da Werte liefern können. PI kann es mit Sicherheit.
Ich denke also: wenn du mal ein Einzelblid machst, sagen wir mal bei ISO 400, und dieses in PI analysierst, würde ich einen Hintergrund um sagen wir mal 10 000, vielleicht sogar 20 000 ADU anstreben.
Damit hast du deine Einzelbelichtungszeit, mit der du schon mal nichts falsch machst.
Ändern sich nun die Bedingungen, so tun sie das selten ganz dramatisch. Will heißen: ob du nun in einer Serie konstant 10 000 ADU Hintergrund hast oder zwischen 9500 und 10500 ist egal. Einfach weiterbelichten.
Wenn nun am nächsten Tag die Durchsicht besser ist, hast du vielleicht nur 9000 ADU oder weil sie etwas schlechter ist 11000 ADU. Das spielt bei langen Gesamtbelichtungen keine Rolle, solange es im Rahmen ist.
Natürlich - werden die Bedingungen viel schlechter, sprich, die Hintergrundhelligkeit steigt stark an (Dunst, Wolken), so würde ich nicht weiterbelichten. Das verbessert das Bild nicht.
Kommt nun der Mond ins Spiel, so verhilft dir eine kürzere Belichtungszeit auch nicht direkt zum Glück. Denn klarerweise kannst du den helleren Hintergrund kompensieren, indem du kürzer belichtest. Damit fängst du aber auch weniger Signal vom Objekt ein. Dabei meine ich - im Vergleich zu Neumond-Bildern (=Fortsetzung einer Belichtungsserie).
Das heißt in Summe: Mond - keine schwachen Objekte; Außer in Berlin, weil da ist kaum ein Unterschied wie ich erfahren durfte.
Bei Mond bieten sich dann z.B offene Sternhaufen ohne Hintergrundnebel an. Um die hellen Sterne dabei nicht auszubrennen (sie sind ja der Hauptdarsteller) wird man kürzer belichten und somit hat man auch den monderhellten Hintergrund kompensiert. Mond + Schleierwolken = einpacken.
Bei der Einzelbelichtungszeit wird wieder die Praxis eine Rolle spielen - denn rechnen ist schön, belichten ist besser. Wie lange kann ich SICHER ohne Guidefehler nachführen? Wie verhält sich meine zweite Optik - Drift?
LG, Markus