Beobachtungsbericht vom 20. November 2009
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Beobachtungsbericht vom 20. November 2009
Wenn das letzte Mal auch schon wieder fast zwei Monate her war, war es wieder die gleiche Prozedur. Es war wieder mal Freitag und es war wieder mal unser öffentlicher Tag auf dem Hochbärneck. Meinen Aufruf am Wochenanfang folgten E-Mails, SMS und Anrufe. Obwohl, am Freitag wäre alles beinahe noch abgesagt worden, da es bis zum Abend ordentlich herumzog.
Kurz nach ½ 8 war ich auf der Alm und um es gleich mal vorwegzunehmen, das Seeing war, um es mit den Worten des breiten Volkes auszudrücken, schlicht und ergreifend Scheiße. Jupiter sah aus, als hätte ihn ein ahnungsloser Künstler hin gemalt, ohne Farbe, ohne Details. Io und Ganymed, welche kurz vor einer Bedeckung, links von ihm standen, sahen aus wie die beiden Schatten bei „Lilly Marlen“. Europa und Kallisto standen rechts von ihm. Die Sterne waren nicht Punkte sondern Kleckse. Auch wenn sich das Seeing im Laufe der Nacht leicht besserte, gebe ich diesmal nur eine 3, gelegentlich eine 2. Auf Jupiter waren später tatsächlich Wolkenbänder zu erkennen und die beiden, schon sehr nahe zusammen stehenden Monden sahen zeitweise aus wie Nadelstiche. Kurz vor deren Untergang konnte ich aber nicht erkennen, ob die Bedeckung schon begonnen hatte oder nicht. Auch die Plejaden glichen eher Tupfen auf einem nicht allzu dunklen Hintergrund. Schuld war der Föhn, gepaart mit leichten Hochnebel. Wir hatten im Laufe der Nacht +13° - +10°. Als ich rauffuhr zeigte es mir unten in Scheibbs +4° an, dazu war es leicht windig. Die Durchsicht war nicht so schlecht. Die Milchstraße zog sich detailreich von Ost nach West und indirekt konnte man Sterne etwas schwächer als 6 mag. erkennen.
Jetzt muß man schon fast denken, ich wäre allein auf der Alm gewesen, war ich natürlich nicht. Mit von der Partie waren Kurt, Roman, Gerald, Franz und Wolfgang. Franz hatte kein Gerät mit und war damit unser einziger Gastspechtler und Wolfgang probierte eine Kamera aus, wofür der Pferdekopfnebel herhalten mußte.
Die Lust, mir etwas Neues zu suchen ist mir aber auf jeden Fall vergangen und so machten die üblichen Verdächtigen wieder Mal die Runde. Obwohl, als ich mir h&chi suchte, fiel mir im Sucher ein verwaschener Fleck auf, welchen ich als Tr 2 identifizierte. Die Andromeda Galaxie, samt Begleiter, durfte natürlich auch nicht fehlen. In Kurtls neuen APO waren auch zwei Staubbänder erkennbar. Mirachs Geist gehört für mich auch schon fast zum Standard, genauso wie M 33. Dann machte mich Mira neugierig, die hat ja nächstes Monat wieder mal ihr Maximum. Aber auch sie war eher ein roter Farbklecks als ein roter Punkt. M 1 kam später, dank hoher Stellung am Himmel, ganz gut rüber, ebenso NGC 7331 im Pegasus, den ich beim letzten Mal schon verbissen gesucht hatte. Kurt hatte schließlich M 74 im Visier, ehe sich alle auf den großen Orionnebel stürzte. Bei längerer Betrachtung zeigten sich viele Details in M 42, M 43 und den drei NGC Objekten. Gelegentlich blitzte auch Komponente F im Trapez auf. Wesentlich schwächer, aber auch schön anzusehen war M 78. Tief im Süden suchte ich mir M 79, einen Kugelhaufen im Hasen. Nicht gefunden hab ich R – Lepus. Entweder lag es am schlechten Seeing oder er hat gerade sein Minimum an Helligkeit. Weiß jemand, wie hell der zur Zeit ist? Nicht gefunden hab ich auch NGC 1535 im Eridanus, aber für den hab ich ja noch den ganzen Winter Zeit. Leicht zu finden war dafür Omikron Eridani mit seinen weißen Zwerg als Begleiter. Schöne Doppelsterne sind auch Alamak in der Andromeda, mit ihren blauen Begleiter und Kastor in den Zwillingen, ein schönes Dreifachsystem.
Endlich stieg der Mars über den Horizont, aber noch waren da noch keine Einzelheiten zu erkennen. Ich holte mir als nächstes die Krippe ins Okular und Gerald suchte ganz verbissen NGC 7662, den blue Snowball. Warum der so heißt, konnte ich mir durch Kurt´s APO ansehen, der ihn dank Goto schneller hatte, eine schöne blaue Scheibe. Aber auch Gerald war schließlich erfolgreich.
Den Abschluß bildete allgemein der rote Planet. Wenn man ihn länger betrachtete, war auch die Polkappe und einige Farbunterschiede auszumachen. Um 4tel nach 1 packten wir zusammen und fuhren nach Hause.
Alles in allem war es schön wieder mal über den Himmel zu wandern und hoffe, dass die Bedingungen beim nächsten Mal wieder besser sind.
Benutzte Geräte:
Kurt hatte seinen neuen Triplet APO im Gepäck mit 152 mm Öffnung und 1200 mm Brennweite.
Gerald schaute mit seinem Dublett APO mit 120 mm Öffnung und 900 mm Brennweite
Roman schaute mit seinem Dobso mit 300 mm Öffnung und 1500 mm Brennweite
Ich hatte meinen Fh 102 mit 1000 mm Brennweite aufgebaut
Kurz nach ½ 8 war ich auf der Alm und um es gleich mal vorwegzunehmen, das Seeing war, um es mit den Worten des breiten Volkes auszudrücken, schlicht und ergreifend Scheiße. Jupiter sah aus, als hätte ihn ein ahnungsloser Künstler hin gemalt, ohne Farbe, ohne Details. Io und Ganymed, welche kurz vor einer Bedeckung, links von ihm standen, sahen aus wie die beiden Schatten bei „Lilly Marlen“. Europa und Kallisto standen rechts von ihm. Die Sterne waren nicht Punkte sondern Kleckse. Auch wenn sich das Seeing im Laufe der Nacht leicht besserte, gebe ich diesmal nur eine 3, gelegentlich eine 2. Auf Jupiter waren später tatsächlich Wolkenbänder zu erkennen und die beiden, schon sehr nahe zusammen stehenden Monden sahen zeitweise aus wie Nadelstiche. Kurz vor deren Untergang konnte ich aber nicht erkennen, ob die Bedeckung schon begonnen hatte oder nicht. Auch die Plejaden glichen eher Tupfen auf einem nicht allzu dunklen Hintergrund. Schuld war der Föhn, gepaart mit leichten Hochnebel. Wir hatten im Laufe der Nacht +13° - +10°. Als ich rauffuhr zeigte es mir unten in Scheibbs +4° an, dazu war es leicht windig. Die Durchsicht war nicht so schlecht. Die Milchstraße zog sich detailreich von Ost nach West und indirekt konnte man Sterne etwas schwächer als 6 mag. erkennen.
Jetzt muß man schon fast denken, ich wäre allein auf der Alm gewesen, war ich natürlich nicht. Mit von der Partie waren Kurt, Roman, Gerald, Franz und Wolfgang. Franz hatte kein Gerät mit und war damit unser einziger Gastspechtler und Wolfgang probierte eine Kamera aus, wofür der Pferdekopfnebel herhalten mußte.
Die Lust, mir etwas Neues zu suchen ist mir aber auf jeden Fall vergangen und so machten die üblichen Verdächtigen wieder Mal die Runde. Obwohl, als ich mir h&chi suchte, fiel mir im Sucher ein verwaschener Fleck auf, welchen ich als Tr 2 identifizierte. Die Andromeda Galaxie, samt Begleiter, durfte natürlich auch nicht fehlen. In Kurtls neuen APO waren auch zwei Staubbänder erkennbar. Mirachs Geist gehört für mich auch schon fast zum Standard, genauso wie M 33. Dann machte mich Mira neugierig, die hat ja nächstes Monat wieder mal ihr Maximum. Aber auch sie war eher ein roter Farbklecks als ein roter Punkt. M 1 kam später, dank hoher Stellung am Himmel, ganz gut rüber, ebenso NGC 7331 im Pegasus, den ich beim letzten Mal schon verbissen gesucht hatte. Kurt hatte schließlich M 74 im Visier, ehe sich alle auf den großen Orionnebel stürzte. Bei längerer Betrachtung zeigten sich viele Details in M 42, M 43 und den drei NGC Objekten. Gelegentlich blitzte auch Komponente F im Trapez auf. Wesentlich schwächer, aber auch schön anzusehen war M 78. Tief im Süden suchte ich mir M 79, einen Kugelhaufen im Hasen. Nicht gefunden hab ich R – Lepus. Entweder lag es am schlechten Seeing oder er hat gerade sein Minimum an Helligkeit. Weiß jemand, wie hell der zur Zeit ist? Nicht gefunden hab ich auch NGC 1535 im Eridanus, aber für den hab ich ja noch den ganzen Winter Zeit. Leicht zu finden war dafür Omikron Eridani mit seinen weißen Zwerg als Begleiter. Schöne Doppelsterne sind auch Alamak in der Andromeda, mit ihren blauen Begleiter und Kastor in den Zwillingen, ein schönes Dreifachsystem.
Endlich stieg der Mars über den Horizont, aber noch waren da noch keine Einzelheiten zu erkennen. Ich holte mir als nächstes die Krippe ins Okular und Gerald suchte ganz verbissen NGC 7662, den blue Snowball. Warum der so heißt, konnte ich mir durch Kurt´s APO ansehen, der ihn dank Goto schneller hatte, eine schöne blaue Scheibe. Aber auch Gerald war schließlich erfolgreich.
Den Abschluß bildete allgemein der rote Planet. Wenn man ihn länger betrachtete, war auch die Polkappe und einige Farbunterschiede auszumachen. Um 4tel nach 1 packten wir zusammen und fuhren nach Hause.
Alles in allem war es schön wieder mal über den Himmel zu wandern und hoffe, dass die Bedingungen beim nächsten Mal wieder besser sind.
Benutzte Geräte:
Kurt hatte seinen neuen Triplet APO im Gepäck mit 152 mm Öffnung und 1200 mm Brennweite.
Gerald schaute mit seinem Dublett APO mit 120 mm Öffnung und 900 mm Brennweite
Roman schaute mit seinem Dobso mit 300 mm Öffnung und 1500 mm Brennweite
Ich hatte meinen Fh 102 mit 1000 mm Brennweite aufgebaut
Zuletzt geändert von Alrukaba am 29.11.2009, 16:22, insgesamt 1-mal geändert.
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astronomic_star
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darthvader
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Servus Sepp, hallo Chris, hallo Andi!
Danke für eure Kommentare.
Sepp, ich hoffe du bist wieder Fit und wir sehen uns beim nächsten Mal auf der Alm.
Chris und Andi, schön das euch mein Bericht amüsiert. Über R Lepus hab ich bis jetzt auch nicht mehr rausgefunden, als das seine Periode etwas mehr als 400 Tage dauert. Wann das letzte Maximum war oder das nächste ist wäre interessant, den Rest könnte man sich dann selbst ausrechnen. Trotzdem Danke für deine Bemühungen
Alex
Danke für eure Kommentare.
Sepp, ich hoffe du bist wieder Fit und wir sehen uns beim nächsten Mal auf der Alm.
Chris und Andi, schön das euch mein Bericht amüsiert. Über R Lepus hab ich bis jetzt auch nicht mehr rausgefunden, als das seine Periode etwas mehr als 400 Tage dauert. Wann das letzte Maximum war oder das nächste ist wäre interessant, den Rest könnte man sich dann selbst ausrechnen. Trotzdem Danke für deine Bemühungen
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Hallo an jeden dem´s interesiert!
Ich hab etwas gestöbert, von wegen R Lepus und bin im Astrotreff - Forum fündig geworden. Da ist ein Eintrag vom Silvestertag 2007 in dem erwähnt wird, daß das letzte Maximum im September 2007 gewesen sein muß. Wenn man, um es leicht zu machen zum 15. Sept. 2007 ein Jahr und 2 Monate dazuzählt, dann muß das letzte Maximum im Nov 2008 gewesen sein und das nächste wäre im Jänner 2010 zu erwarten. Leider fand ich keine genaueren Angaben und weiß auch nicht wie weit diese stimmt, aber ich werde es im Jänner nachprüfen. Wenn noch jemand genaue Angaben dazu hat, dann bitte hier veröffentlichen
tschüß Alex
Ich hab etwas gestöbert, von wegen R Lepus und bin im Astrotreff - Forum fündig geworden. Da ist ein Eintrag vom Silvestertag 2007 in dem erwähnt wird, daß das letzte Maximum im September 2007 gewesen sein muß. Wenn man, um es leicht zu machen zum 15. Sept. 2007 ein Jahr und 2 Monate dazuzählt, dann muß das letzte Maximum im Nov 2008 gewesen sein und das nächste wäre im Jänner 2010 zu erwarten. Leider fand ich keine genaueren Angaben und weiß auch nicht wie weit diese stimmt, aber ich werde es im Jänner nachprüfen. Wenn noch jemand genaue Angaben dazu hat, dann bitte hier veröffentlichen
tschüß Alex
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darthvader
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Hallo Alex,
ich habe nochmals gestöbert und folgenden
Link zur Seite der Volkssternwarte Darmstadt (leider aus 2003) aber mit einer Periodenstatistik von 1974 bis 1998 (doch veränderlicher als ich dachte) gefunden.
http://www.vsda.de/mitvsdimg/mittvsd200301.pdf
LG Andreas
ich habe nochmals gestöbert und folgenden
Link zur Seite der Volkssternwarte Darmstadt (leider aus 2003) aber mit einer Periodenstatistik von 1974 bis 1998 (doch veränderlicher als ich dachte) gefunden.
http://www.vsda.de/mitvsdimg/mittvsd200301.pdf
LG Andreas
- Alrukaba
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Danke Andi!
Deine Quelle ist doch etwas seriöser und zuverläßiger als die, die ich gefunden habe. Nach diesen Aufzeichnungen war das letzte Maximum Ende September 2002 und alle 14 Monate ist mit einem weiteren zu rechnen.
Ergibt sich folgende Rechnung: Das nächset Maximum fand Ende Nov. 2003
2004 gab es dann kein Maximum, weil das nächste erst wieder
Ende Jänner 2005 war
2006 war es Ende März
2007 Ende Mai
2008 Ende Juli
Wenn die Rechnung stimmt war es heuer Ende September
und im nächsten Jahr Ende November also in einem Jahr, lassen wir uns überraschen.
Danke nochmals für deine Bemühungen, ich werde trotzdem im Jänner nach dem Blutstropfen ausschau halten und es hier berichten
tschüß Alex
Deine Quelle ist doch etwas seriöser und zuverläßiger als die, die ich gefunden habe. Nach diesen Aufzeichnungen war das letzte Maximum Ende September 2002 und alle 14 Monate ist mit einem weiteren zu rechnen.
Ergibt sich folgende Rechnung: Das nächset Maximum fand Ende Nov. 2003
2004 gab es dann kein Maximum, weil das nächste erst wieder
Ende Jänner 2005 war
2006 war es Ende März
2007 Ende Mai
2008 Ende Juli
Wenn die Rechnung stimmt war es heuer Ende September
und im nächsten Jahr Ende November also in einem Jahr, lassen wir uns überraschen.
Danke nochmals für deine Bemühungen, ich werde trotzdem im Jänner nach dem Blutstropfen ausschau halten und es hier berichten
tschüß Alex
- Christoph K.
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Re: Beobachtungsbericht vom 20. November 2009
Hi AlexAlrukaba hat geschrieben:Benutzte Geräte:
Kurt hatte seinen neuen Triplet APO im Gepäck mit 152 mm Öffnung und 120 mm Brennweite.
...ups da hat sich wohl ein kleiner Fehler eingschlichen. Ich hab zumindest noch kein Teleskop unter F1 (unter F2 eigentlich auch nicht) gesehen XD. Denke mal das heißt 1200 mm?
Joah, so generell schien der Beobachtungsabend ja eher so lala gelaufen sein. Ich hab zur Zeit leider auch kein besseres Wetter hier.
lg. Christoph
Wish you a starry night!