Welches Fotonewton? Entscheidungshilfe erbeten.

[Hamster1776]

Hallo,

ich bin am Überlegen welches Teleskop ich mir für die Deep Sky Fotografie kaufen soll. Geplant ist baw mit einer Spiegelreflex zu fotografieren, später auch mal mit einer Vollformat-DSLR.

Vermutlich deckt ein F/4 Newton meine Bedürfnisse am Besten ab. Ja, es wäre sicher fein richtig viel Brennweite zu haben wie bei einem SC und kleine Objekte wie Galaxien Chipfüllend abzubilden, realistisch betrachet werde ich wohl mehr unverwackelte Bilder sammeln und Stacken können wenn ich mit F/4 fotografiere.

In die engere Auswahl kommen preisbedingt Skywatcher und GSO 10"er. Nun die Frage, wahrscheinlich haben wenige von euch beide Teleskope gleichzeitig, aber dennoch: was würdet ihr eher empfehlen? Welcher Hersteller bietet bessere Optik-Qualität? Dinge wie Velours (oder Hochrüsten auf ein Carbon Rohr) kann man später immer noch machen, aber der Spiegel bleibt einem erhalten. Preislich ist der Unterschied ja eher gering. Gibt es zu den Newtons ohne Namen von Teleskop Austria oder den UNC Newtons von TS von der Abbildungsqualität her große Unterschiede? Will heißen: lohnt es sich etwas länger zu sparen und sich eines der hochpreisigeren Geräte zu kaufen? Sind die Spiegel zB beim Newton ohne Namen von höherer Qualität als bei GSO/Skywatcher? Hält der SW/GSO Auszug eine normale DSLR aus? Batteriegriff brauche ich keinen, habe ein Netzteil für die Kamera.

LG

Konrad

[dhuber1]

Hallo!

Die wichtigste Frage um hier etwas konkretes zu empfehlen ist was hast du für einen Unterbau?

Ich hab mir vor kurzem einen Skywatcher Quattro zu gelegt mit 8" Stahltubus. Der OAZ hält eine DSLR ohne Probleme. Wo da die Gewichtsmässige Grenze ist weis ich nicht und könnte ich auch nicht abschätzen. Ich bin sehr zufrieden mit dem Gerät sowohl von der Optik als auch von der Mechanik. Ich hatte vorher einen SW PDS (alte blaue Version) 8" F5 mit GSO OAZ (hat der Vorbesitzer drauf gebaut). Die Gründe warum ich mir einen SW und keinen GSO gekauft habe waren:

1. Schlechte Erfahrungen mit dem GSO OAZ vom alten Newton
2. Ich konnte ihn beim Händler meines Vertrauens kaufen
3. Habe bisher sehr gute Erfahrungen mit SW gemacht

Soweit ich weis ist im Newton ohne Namen eine SW Optik verbaut, aber da würde ich einfach mal bei Tommy nachfragen.

[Sternfreund]

Hoi,
es gibt so viele frage die es vorher zu beantworten gilt!

Welche Montierung hast du?
Wie erfahren bist du?
Bekommst du eine sehr saubere Einnordung hin?
Hast du dir Gedanken ums Guiding gemacht?
Welches Budget hast du?

Dir bringt das beste Rohr nichts wenn du glaubst "Kamera drauf und tolle Fotos produzieren".

dir wird hier sicher gern geholfen!

[Hamster1776]

Hallo,

ich besitze seit August eine EQ6 und seit Dezember einen MGEN. Derzeit fotografiere ich mit einem 1000mm f/10 Maksutov von MTO (=Russentonne). F/4 würde die Belichtungszeiten natürlich deutlich reduzieren, und wenn am Beobachtungsplatz zu viel Wind geht kann ich ja eh immer die Russentonne mitführen

Dass ich einen Komakorrektor brauchen werde ist mir bekannt

Langfristig (Hauskauf geplant) wird das Teleskop ohnehin in einer Gartensternwarte verbaut, baw bin ich mit dem Auto zum Beobachtungsplatz unterwegs.

Das ich die Möglichkeiten des Teleskops nicht gleich werde nutzen können ist mir klar - aber ich kaufe lieber einmal etwas und lerne damit umzugehen als 3x Geräte zu tauschen.

Zum Budget: Geld ist nicht das Problem, sondern die Frage ob sich die Aufpreise für den Newton ohne Namen oder den TS UNC lohnen (einem Gebrauchtkauf wäre ich nicht abgeneigt, also wenn jemand seinen 10" F4 Newton verkauft ... ). Wenn der Skywatcher Okularauszug eine DSLR aushält (und der Metall-SW F/4 ist laut Teleskop Austria für die EQ6 zulässig) wäre ich mit dem Gerät zufrieden.


LG

Konrad

[dhuber1]

Also ich würde an deiner Stelle kleiner anfangen. Ein 10" Newton auf einer EQ6 ist schon nicht ohne. Das Argument einmal was gescheites anstatt 3x mal ein neues Gerät ist naja hier nicht so passend.

Natürlich solltest du dir was gescheites kaufen d.h. aber nicht das es gleich ein großer Newton sein muss. Ein 10" Gerät ist was feines, aber von einem Allround-Gerät weit entfernt. Daher wirst du dir höchstwahrscheinlich, wenn dir das Hobby richtig Spaß macht. sowieso irgendwann ein zweit Gerät mit kürzerer Brennweite zu legen. Ich würde dir daher eher empfehlen gleich mit was kürzeren und weniger Gewicht anzufangen. Wenn es ein Newton sein soll vl. ein 130/650 (F/5 ist auch schnell und einfach justiert) oder vl. ein kleiner Apo.

Zu den Modifizierten Newtons: Du musst dir einfach überlegen ob dir die Zusatz Features das Geld wert sind. Bei NON sind schon feine Sachen dabei. Carbontubus und OAZ nachrüsten ist da sicher teurer. Einen Unterschied in der Abbildungsqualität wirst du wahrscheinlich nicht bemerken.

[Hamster1776]

Hallo,

vielen Dank für die Antworten

ich fotografiere derzeit mit 1000mm (ist ein lichtschwaches F/10 Maksutov) und würde gerne etwas lichtstärkeres, wie die genannten Newtons nutzen - 1m Brennweite sollte es schon sein. Natürlich ist mir klar dass es einfacher ist kurze Brennweiten nachzuführen - allerdings interessieren mich persönlich eher die Objekte mit geringer Winkelausdehnung (Galaxien, PN, Kugelsternhaufen), sogesehen würde ich mir irgendwann mal (nicht in diesem Jahrzehnt), wenn alles im Garten festbetoniert steht und ich ohne tägliches Einschreinern ein RC montieren kann (und es nicht wehtut dass ich Seeingbedingt die Hälfe der Bilder entsorgen muss), sogar ein ein Gerät mit mehr Brennweite zulegen.

Ich bin mir sehr wohl bewusst dass Teleskope mit 2m Brennweite und mehr mobil auf einer EQ6 mit der häufigen Notwendigkeit der Justage nach dem Transport wenig Sinn machen, und bin deswegen auf der Suche nach einem schnellen Newton.

Daher die Frage ist ob Skywatcher oder GSO da das bessere Teleskop im Angebot haben.

LG

Konrad

[markusblauensteiner]

Hallo Konrad!

10" auf EQ6 werden oft erfolgreich und oft weniger erfolgreich eingesetzt. Ist wohl auch eine Frage des Standortes - viel Wind / wenig Wind?

Von der Abbildungsqualität her nehmen sich wohl beide wenig. Im Vergleich z.B zu einem ASA-Gerät (wobei ASA nicht die Optik, sondern nur die Mechanik herstellt/zusammenbaut!!) sehen die Rohbilder meines NoNa gleich gut aus - am selben Standort.
Will heißen, fotografisch spielen andere Dinge eine Rolle als das letzte Quäntchen Spiegelqualität. Freilich, Gurke soll es keine sein...

Fotografisch sind es dann aber oft die kleinen Dinge, die einen ärgern:
- Fokusdrift durch Temperatur
- Reflexionen durch glänzende Teile im Tubus, durch den Tubus selbst
- der Korrektor klemmt nicht ordentlich
- der "ultrastabile" OAZ verzieht sich in manchen Lagen eben doch
- es kommt eine schwerere Kamera - OAZ umbauen, dann biegt sich der Tubus im OAZ-Bereich,...

Das waren für mich Gründe, einen NoNa zu nehmen (und nachträglich eine Octo-Auszug, seither liegt der Feathertouch herum), und ich gebe ihn nicht mehr her. Aus meiner Sicht lohnt sich der Aufpreis, weil man ein Produkt bekommt, an dem man nicht mehr basteln muss (was meist erst recht wieder teurer kommt).

Wobei ich das mit der Temperatur nur für meinen Standort angeben kann: das Gerät ist immer in der Sternwarte und dort fällt die Temperatur in der Nacht sehr langsam oder kaum. Sieht man schön an der Kühlleistung der Kamera, die im Laufe der Nacht um knapp 5% sinkt. An anderen Standorten mag das anders sein und die Grundtemperatur des Teleskops spielt auch eine Rolle.

Justieren wirst bei f/4 je nach Ruppigkeit der Fahrstrecke aber müssen..

LG, Markus

[Hamster1776]

Hallo,

ich habe mich für einen 10" von Skywatcher und einen GPU-Korrektor entschieden

Leider habe ich gestern Abend zu sehr der Prognose vertraut und bin erst um 1h rausgefahren - fürs erste gingen sich ab 02:00 fürs Firstlight mit der Nikon D5200 ungefähr 1h15 aus:

http://hamster1776.cwsurf.de/bilderabla ... ie%202.jpg

Werde wohl noch ein wenig Zeit drauflegen müssen, aber ein Grundstein ist gelegt

LG

Konrad

[Rev.Antun]

Ein 10" Newton auf einer EQ6 ist schon nicht ohne.

8" Newton f4 auf HEQ5 ebenfalls ?

Hab auch noch im WWW die Diskussion gelesen wg 2" oder 3" Okularaufnahme bei den Fotonewtons - was liegt daran?

[dhuber1]

Naja gehen tuts schon, aber man sollte schon wissen was man tut. Wind mag die ganze Sache auch nicht besonders. Ich hatte auf der HEQ5 eine 8" F5. Die Qualität der Bilder bzw. die Rundheit der Sterne ist mit einem kleineren Gerät schon um einiges besser. Also eher nicht empfehlenswert. Ich glaube nicht das die Situation bei einem 8" F4 wesentlich besser ist.

[markusblauensteiner]

Hallo Toni,

ein 3" Auszug macht Sinn, wenn du vorhast, auch 3" Korrektoren einzusetzen - was wohl nur für Vollformat in Frage kommt.
3" Auszüge sind dann auch ganz schöne Brocken, die der Tubus erst mal verdauen muss.

LG, Markus

[Hamster1776]

Hallo,

ich habe mich für den 2" GPU Korrektor entschieden. Habe noch bissl bei meinem First Light draufgelegt, sind jetzt ca 3h:

http://hamster1776.cwsurf.de/bilderabla ... 0Kopie.jpg

Zu guten Bildern ist es natürlich noch ein langer Weg, aber der beginnt ja bekanntlich auch mit einem ersten Schritt

LG

Konrad

[tommy_nawratil]

hallo,

wobei man dazusagen muss, wennschon 3" am Newton, dann bitte auch mit Vollformat CCD.
Bei der Canon vignettiert der Kamerakasten nämlich derart stark, dass man kaum was davon hat.
Ausser ein Loch im Geldbörsl.

lg Tommy

[markusblauensteiner]

Hi,


Das Loch bleibt jedenfalls...

LG, Markus