Hallo Tom!
@Markus: Du hast nach meinem Verständnis über den Histo.-Unterschied von Luminanz und Farbe geschrieben.
Nein, das kam wohl falsch an. Ich wollte dir beschreiben, was ADU aussagen, da diese Frage auftauchte.
Kurz gefasst: ADU sind eine Messeinheit (die eben bei den
üblichen 16 bit CCDs von 0= schwarz bis 65535= weiß reicht, alles weitere kann man ausrechnen).
Lass mich etwas weiter ausholen:
du nutzt eine DSLR ohne Laptop an deinem Teleskop. Du kannst daher nur mit dem arbeiten, was dir die Kamera am Display anzeigen kann. Das ist das interne Histogramm, welches wie schon beschrieben wurde "deutlich" vom linken Rand gelöst sein sollte, wobei die Höhe der Buckel keine Rolle spielt und sich die drei Histogrammbuckel für R, G und B am linken Rand auch eher decken werden, außer du hast einen deutlich lichtverschmutzen Himmel (der Farbe zeigt).
Letztlich wirst du dich für Objekte auf etwa eine "Standard-Belichtungszeit" einrichten, das mögen z.B 10 min bei ISO 400 sein (oder was auch immer). Diese Belichtungszeit wirst du eigentlich immer nutzen, und je nach Himmelsqualität wird das Histogramm mal etwas weiter vom linken Rand weg sein und mal weniger weit. Zu stark variieren sollte es nicht - rückt z.B der Buckel bei identer Belichtungszeit deutlich weiter nach rechts, so deutet das auf einen aufgehellten Himmel hin (zb durch hohe Wolken). In gewissem Maß ist das tolerierbar, irgendwann aber nimmt die Qualität dieser Einzelbilder gegenüber den anderen so deutlich ab, dass es keinen Gewinn mehr bringt, sie mit zu verarbeiten (die Bilder werden in den Stackprogrammen üblicherweise zueinander gewichtet, wobei ein gutes Rohbild die Referenz bildet).
Es wäre nun aus meiner Sicht nicht wirklich sinnvoll, die Belichtungszeit herabzusetzen, da du dann zwar am Bild einen gleich dunklen Himmel "wie üblich" hast, jedoch auch entsprechend weniger Signal einfängst.
Letztlich bleibt dir also das Histogramm der Kamera zur Beurteilung und du kannst sagen, heute ist der Himmel "etwas heller" oder "gleich gut wie zuletzt". Eine genaue Messung ist erst möglich, wenn du die Bilder am PC hast.
Natürlich brauchen einzelne Objekte wie z.B Kugelsternhaufen eine Sonderbehandlung, da dort z.B die Kerne ausbrennen, wenn du zu lange belichtest.
Nutzt du nun deine DSLR oder auch eine CCD zusammen mit einem PC, ergeben sich ganz andere Möglichkeiten zu messen. So lasse ich meine Rohbilder gleich nach dem Download mit dem CCD Inspector messen und erhalte ua Werte für FWHM ("Seeing") und die Hintergrundhelligkeit - diese Helligkeit gemessen in ADU.
Die Erfahrung sagt mir nun, in welchem Bereich in ADU sich "guter" Himmel bewegt, welche Aufhellung noch tolerierbar ist oder ob die Bedingungen so sind, dass ein anderes Objekt (zb ein offener Sternhaufen) ein bessers Ziel wäre.
Da man die ADU in den diversen Programmen einfach ablesen kann (stehen meist irgendwo am Bildrand), je nachdem wo der Mauszeiger gerade steht, erübrigt sich eine Histogrammanzeige.
Mit Luminanz und Farbe hat das nichts zu tun: beides ist ja nach dem Download ein schwarz-weiß Bild. Selbst bei Farbkameras würde man "am Teleskop" das nicht debayerte sw-Bild vermessen.
Eine schöne
Erklärung zu ADU habe ich gefunden.
LG, Markus