Projekt "Entfernung"

Astronomie, Naturbeobachtung, Mikroskopie...
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Blight
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Projekt "Entfernung"

Beitrag von Blight »

Liebe Freunde der klaren Nächte,

nach erfolgreicher Anschaffung eines Instrumentes, das meinen Anforderungen an den nächtlichen Himmel gerecht werden soll (N130/900), habe ich mir als Ziel gesetzt, innerhalb des nächsten Jahres die Entfernungen von zumindest drei allgemein bekannten zirkumpolar-Sternchen zu messen.

Das von mir optimistisch gesetzte Ziel ist es, eine Messgenauigkeit von zumindest 50% zu erreichen.

Ob diese Zielvorgabe die totale Untertreibung oder doch Größenwahnsinn ist, wird sich herausstellen. Was ich aber jetzt schon weiß ist, dass ich den allgemein gültigen Wert nicht treffen werde.

Jetzt werden sich viele denken: "Warum macht der Intelligenzbolzen das dann, wenn er jetzt schon weiß, dass es nicht funktionieren wird?".
Diese Frage beantworte ich euch dannm, wenn Bedarf an einer Beantwortung besteht.

Das "First Light" fand vergangenen Mittwoch statt, wo ein kleines Wolkendeckenlock einen verschleierten Blick auf Venus freigab. Das Ergebnis war zufriedenstellend: die Venus war nicht voll, ergo dürfte das Gerät funktionieren :idea:

Für Infromationsstoff wird gesorgt werden.

LG, Clemens
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Christoph K.
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Beitrag von Christoph K. »

Hi Clemens
Also ich wecke mal den Bedarf einer Beantwortung ' Warum tust du das wenns eh nichts wird?' (weil einer muss es ja tun) XD
Wobei 50% messgenauigkeit is ja nicht sehr genau sind (das ist die hälfte vom Tatsächlichen Wert danebengemessen).

lg. Christoph
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Alrukaba
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Beitrag von Alrukaba »

Hallo Clemens!

Ich frage nicht warum du es machst sondern bin gespannt wie nah du an den echten Wert herankommst. Bei dem warum könnte man auch fragen, warum jemand aus dem Forum, ich weiß jetzt nicht wer, die Ephemerieden des Mondes berechnet oder die nächste Sonnenfinsternis, wenn die Werte ja in jedem Jahrbuch stehen. Da könnte man auch gleich fragen, wozu erforscht der Mensch das Weltall, wemm er es ohnehin nie begreifen geschweige denn, bereisen kann und es bringt ihr ja auch absolut keinen Nutzen. Aber es ist eben einfach der menschliche Forscherdrang oder einfach die Neugierde eines einzelnen Hobbieastronomen - SUPA!!

Alex
http://www.astrostation.at

Der größte Irrtum der Menschheit ist der Glaube intelligent zu sein.
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Blight
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Beitrag von Blight »

Hi Christoph!

Naja wenn man bedenkt, dass die "steinzeitlichen" Messungen (als dieser Bereich der Astronomie bzw. Astrophysik noch in den Kinderschuhen steckte) um einige 100% daneben lagen, bin ich mit 50 eher optimistisch eingestellt :D. Wobei man bedenken muss, dass ich mich auch noch "in Kinderschuhen" sehe...

Die Frage nach dem "warum" kann man sich recht einfach selbst beantworten:
Warum steigt man auf Berge? Warum fotografiert man den Orion-Nebel?

Man könnte meinen, man wandert auf Wegen, die schon beschritten wurden (Nein, ich habe mit Buddhismus nichts am Hut). Das dürfte eine generelle Eigenschaft des Menschen sein, die ihren Sitz irgendwo im Stammhirn hat...wir ticken ja doch alle irgendwie gleich :!:

LG und schönen Sonntag!
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Christoph K.
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Beitrag von Christoph K. »

Hi Blight
Nunja, bin auchn ziemlich neugieriger Mensch, probieren kann mans ja mal da hast du schon recht... ist vielleicht mal ne gute idee, *grins* undn Jahrbuch kaufen XD Wie ich draufgekommen bin; sind die wirklich interessanten Fragen die, wo es weder physikalische noch mathematische Antworten gibt (zumindest für mich). Einstweilen beschäftige ich mich schon mehr mit Philosophie und grenzwertigen Theorien als mit allem anderen.

lg. Christoph
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Blight
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Beitrag von Blight »

Hi Christoph!

also die "einfache" Philosophie finde ich auch sehr ansprechend:
Von "Welche Funktion hat der Mensch im Universum" bis hin zu "Welche Einfluß hat die Einzahlung der monatlichen Miete auf die Ordnung im Sonnensystem").

Wenns aber darum geht sich den Kopf über Dinge zu zerbrechen, die noch niemand gesehen oder nachgewiesen hat, und genau zu beschreiben wie das, was wir nicht kennen, ausieht und sich verhält (z.B. schwarze Löcher, Anfang des vergangenen Jahrhunderts), dann steig ich klarerweise aus :?: .

Aber mit Verbesserung des technischen Equpments kann man ja heute alles messen und erforschen, der Kreislauf bleibt aber bestehen, weil immer neuere, interessante Dinge auftreten, die es zu erforschen gilt.

Aber dafür gibts ja schlaue Köpfe, die dafür ihr Geld bekommen.

By the way möchte ich gleich mal meine Zielvorgabe für mein Projekt nach unten korrigieren: Ich strebe statt 50% Genauigkeit nur mehr 25% an. Dieser Wert scheint mir nach dem theoretischen Durchspielen des Projektes realistischer.

LG, Clemens
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